Europa und Schweiz

Silage bales in the Pre-Alps, Switzerland
Foto: Gaby Allheilig


Europa und die Schweiz haben nicht nur aus historischen Gründen eine besondere Verantwortung für die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Auch der aktuelle Fussabdruck des Kontinents, sei es bei den Treibhausgas-Emissionen oder dem Land- und Ressourcenverbrauch, ist enorm hoch und muss angegangen werden, um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

In diesem Sinne spielen auch Wechselwirkungen zwischen Europa und dem globalen Süden eine wichtige Rolle. Denn sie schlagen sich auf beiden Seiten stark auf die Umwelt und das soziale Wohlbefinden nieder. Hier ist es von grossem Interesse, die Unterschiede zwischen Entwicklungen im globalen Norden und Süden zu analysieren.

Gefordert ist Europa weiter bei der Anpassung an die Erderwärmung. Vor allem für die Berggebiete und trockenen Regionen braucht es nachhaltige und innovative Lösungen, die auch von der betroffenen Bevölkerung akzeptiert sind.

Forschungsschwerpunkte

Die Forschung am CDE setzt in Europa und der Schweiz den Akzent dementsprechend auf die Umsetzung der UNO-Nachhaltigkeitsziele, wobei der Politikkohärenz und den Interaktionen unter den verschiedenen Zielen der Agenda 2030 ein besonderes Gewicht zukommt. Im Vordergrund stehen dabei Untersuchungen zu:

  • den Zusammenhängen zwischen der Verminderung des ökologischen Fussabdrucks und Aspekten von suffizienten Lebensstilen;
  • den Hebeln im globalen Handel und deren Auswirkungen auf die Handelspartnerstaaten und deren Bevölkerung;
  • den Effekten verschiedener Transitionsformen auf unterschiedliche Bevölkerungsgruppen und den Fragen der Gerechtigkeit, die sich in diesem Zusammenhang stellen;
  • der Entwicklung und Optimierung von nachhaltigen Praktiken in der Landwirtschaft punkto Biodiversität, Ökosystemleistungen und Ernährungssystemen mit besonderem Blick auf den Einbezug der involvierten Akteur*innen.

News

EUDR: Stimmen von Afrikas Kleinbauern in die Schweizer Debatte einbringen

Coffee beans are dried, Ghana

Die Schweiz hat die Chance, eine Version der EUDR für entwaldungsfreie Lieferketten zu entwickeln und umzusetzen, die auch den Bedürfnissen der Kleinbäuerinnen und -bauern in den Rohstoff-produzierenden Ländern entgegenkommt. Ziel dieses neuen Projekts ist, mit afrikanischen Akteuren die entsprechenden Mechanismen zu identifizieren und in die politische Debatte einzubringen.

Lebenswerte Zukünfte gestalten – Experimente zu verkürzter Arbeitszeit

illustration of liveable futures

In diesem Projekt entwickelt das CDE zusammen mit Dezentrum und in Zusammenarbeit mit Schweizer Unternehmen, der Zivilgesellschaft und Institutionen wünschenswerte Szenarien für innovative und resiliente Arbeitszeitmodelle und führt ein iteratives Experiment durch.

Neues Projekt: Zwangsarbeitsfreie Lieferketten in der Schweiz

supply chain challenges

Die EU plant, die Ein- und Ausfuhr von Produkten aus Zwangsarbeit zu verbieten. Davon dürften auch Schweizer Unternehmen und ihre Lieferant*innen betroffen sein. Dieses neue Projekt schafft die Wissensbasis für den nötigen Dialog über die neue EU-Verordnung in der Schweiz.

“Missing Dollars” – Dokumentarfilm über unlautere und illegale Finanzflüsse

Unlautere und illegale Finanzflüsse (IFFs) untergraben die Steuerbasis von Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Für rohstoffabhängige Länder ist die Fehlbewertung im Rohstoffhandel ein gravierendes Problem, weil dieser eine angemessene Besteuerung der Exporte verhindert. Forschende aus der Schweiz, Ghana und Laos – darunter auch CDE-Wissenschaftlerinnen – untersuchten die IFFs. Im Dokumentarfilm “Missing Dollars” zeichnet der ghanaische Filmemacher Fiifi Koomsom diese Forschungszusammenarbeit nach.

 

 

Infobox
Kontakt Dr. Theresa Tribaldos
Partner Agroscope

BFH-HAFL

CIHEAM Mediterranean Agronomic Institute of Bari, Italy

ETH Zurich, Department of Environmental Systems Science

The Finnish Environment Institute (SYKE)

Graduate Institute Geneva (IHEID)

Helmholtz Zentrum für Umweltforschung UFZ, Deutschland

INRAE, French National Research Institute for Agriculture, Food and Environment

ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, Deutschland 

Ukrainian National Forestry University

Umeå University, Sweden, Centre for Environmental and Resource Economics

UNESCO World Heritage Swiss Alps Jungfrau-Aletsch (SAJA)

University of Applied Sciences Kärtnen, UNESCO Chair Sustainable Management of Conservation Areas

Universität Wageningen, Niederlande

Laufende Referenzprojekte und -initiativen
COMMONPATHS – Transitionspfade zur städtischen Nachhaltigkeit

Bildung für Nachhaltige Entwicklung an der Universität Bern

Umweltpolitik für ökologische Infrastrukturen in ländlichen Gebieten (SMARAGD)

INSPIRE – Gebietsübergreifende Raumplanung für den Erhalt der Biodiversität

JUST-FOOD: Tackling inequalities on the way to sustainable food systems

OPTAIN – Optimal strategies to retain and re-use water and nutrients in small agricultural catchments

Szenarien für ein nachhaltiges Ernährungssystem Schweiz

SHOWCASE - Showcasing synergies between agriculture, biodiversity, and ecosystem services

Traditionelle Bewässerung in Europa als Kulturerbe

UNESCO-Chair am CDE

WOCAT

Abgeschlossene Referenzprojekte und -initiativen
Catastrophic shifts in drylands (CASCADE)

Diversifizierte Ernährungssysteme dank nachhaltiger Handelsbeziehungen 

Zeit als neuer Wohlstand

NCCR North-South