Rund ein Drittel der Pflanzen-, Tier- und Pilzarten der Schweiz sind bedroht. Im dicht besiedelten Mittelland betrifft dies vor allem Pflanzenarten in Gebieten mit intensiver Landwirtschaft. Gefährdet sind zudem holzbewohnende Organismen in Mittelland-Wäldern mit vergleichsweise wenig Alt- und Totholz.
Aufbau von zusammenhängenden Naturschutzgebieten
2017 genehmigte der Bundesrat einen nationalen Aktionsplan für Biodiversität. Dieser sieht unter anderem vor, ökologisch wertvolle Lebensräume regional so zu vernetzen, dass eine ökologische Infrastruktur entsteht. Der Aktionsplan enthält jedoch keine detaillierten Vorgaben für die Umsetzung.
Für eine räumliche Verknüpfung der Naturschutzgebiete ist eine entsprechende Koordination nötig. Das erfordert in der Regel die Zusammenarbeit verschiedener Land-Besitzer*innen und / oder -Bewirschaftenden.
Untersuchungen im Kanton Bern
Im Projekt «Umweltpolitik für ökologische Infrastrukturen in ländlichen Gebieten (SMARAGD)» werden im Kanton Bern drei Programme untersucht, welche die Zusammenarbeit der verschiedenen Land-Besitzer*innen und -Bewirtschaftenden unterschiedlich stark voraussetzen. Dabei handelt es sich um
Wie stark sind die Programmflächen vernetzt?
Hauptziel des Projekts ist es zu ermitteln, inwiefern diese Programme dazu beitragen können, eine ökologische Infrastruktur zu schaffen.
Ferner soll beantwortet werden,
- inwieweit die in den drei Programmen angemeldeten Flächen bereits eine ökologische Infrastruktur bilden und Schutzgebiete miteinander verbinden,
- ob die angemeldeten Flächen programmspezifische räumliche Muster bilden,
- welche Rolle dabei die Transaktionskosten spielen, die sich aus der Zusammenarbeit ergeben.
Die Projektergebnisse und die daraus abgeleiteten Empfehlungen sollen politische Entscheidungsträger*innen in der Schweiz und im Ausland dabei unterstützen, Instrumente zu entwickeln, welche die freiwillige Zusammenarbeit beim Aufbau ökologischer Infrastrukturen fördern.