Der zunehmende Ressourcenverbrauch und die wachsende Ungleichheit in städtischen Gebieten stellen ein ernsthaftes Problem für eine nachhaltige Entwicklung dar: Städte auf der ganzen Welt sind geprägt durch einen ungleichen Zugang zu sicheren, sauberen, gesunden und erschwinglichen Ressourcen. Gleichzeitig sind die Folgen des übermässigen Ressourcenverbrauchs in Städten ungleich verteilt. Die global zunehmende Urbanisierung macht Städte zu einem entscheidenden Schauplatz für Massnahmen, um die nachhaltige Entwicklung voranzubringen. Es gilt, den Ressourcenverbrauch hier drastisch zu reduzieren, um den Menschen eine gerechte Zukunft innerhalb der ökologischen Grenzen zu ermöglichen.
Vielversprechender Trend und ein Fragezeichen
Soziale Bewegungen für grüne Städte, erschwinglichen Wohnraum und nachhaltige Lebensmittel schaffen Möglichkeiten, diese Herausforderungen zu bewältigen. Ein Trend ist besonders vielversprechend: Bewegungen zur Entstehung und zum Erhalt städtischer Gemeingüter wie zum Beispiel kollektiv verwaltete Nachbarschaftsgärten oder gemeinnützige Wohnbaugenossenschaften.
Solche neuen, von der Stadtbevölkerung selbst organisierte Einrichtungen fördern die gemeinsame Beteiligung an den städtischen Ressourcen sowie die Gemeinschaft und arbeiten letztlich auf die Verbesserung der Beziehungen zwischen Mensch und Natur hin. Nur: Nach wie vor ist unklar, warum einige urbane Gemeingüter erfolgreich erhalten bleiben, während andere scheitern. Das schränkt ihr Potenzial ein, die Postwachstumszukunft zu schaffen, die wir brauchen.
Die Voraussetzungen für den Erfolg identifizieren
Das Forschungsprojekt COMMONPATHS konzentriert sich auf städtische Ressourcen, die in Ghana und der Schweiz als Gemeingüter verwaltet werden. Es untersucht, wie die Kollektive, die sie verwalten, dazu beitragen, übermässigem Konsum und Ungleichheit zu begegnen. Ziel ist es, das Verständnis für die Entstehung, die Organisation, die Auswirkungen und die Erfolgsbedingungen von drei Commonification-Bewegungen zu verbessern, d.h. von Gemeingut-orientierten Initiativen, die sich für die kollektive Verantwortung und Kontrolle von wichtigen städtischen Ressourcen engagieren.
Die im Projekt untersuchten Bewegungen konzentrieren sich auf:
- Begrünung und Ökologisierung der Städte
- Schaffung von erschwinglichem Wohnraum
- nachhaltige Ernährungssysteme
Im Einklang mit den neuen Institutionalisierungs-Theorien betrachtet COMMONPATHS die Herausforderungen der Nachhaltigkeit als institutionelle Fragen. Die Spielregeln, die sich in selbstorganisierten Kollektiven herausbilden, können potenziell langfristige Lösungen für ein nachhaltiges Ressourcenmanagement jenseits von Märkten oder staatlicher Kontrolle bieten.