Berggebiete spielen weltweit eine entscheidende Rolle für die nachhaltige Entwicklung. Sie bieten über 900 Millionen Menschen einen Lebensraum und versorgen dort und im angrenzenden Flachland Menschen und Natur mit wichtigen Ressourcen. Rund die Hälfte des Süsswassers der Erde stammt aus den Bergen. Sie sind auch ein einzigartiges Reservoir an biologischer Vielfalt und kulturellen Werten.
Die nachhaltige Lebensgrundlage dieser Regionen ist heute jedoch vielerorts durch direkte und indirekte menschliche Einwirkungen bedroht. Nicht nur die lokalen, sondern auch nationale und internationale politische Akteure sind gefordert, diese Herausforderungen ernsthaft anzugehen und spezifische Lösungswege für Bergregionen zu erarbeiten. Dabei kommt auch der Wissenschaft eine wichtige Rolle zu, zumal das gebirgsspezifische Wissen teilweise nur fragmentiert vorhanden ist.
Forschungsschwerpunkte und wichtige Netzwerke
Seit seiner Entstehung ist das CDE in der Forschung zu nachhaltiger Entwicklung in Berggebieten tätig – sei es in den Schweizer Alpen, der Region am Mount Kenya, den Anden, dem Himalaya und während Jahren auch mit einem Schwerpunkt im Kaukasus. Im Vordergrund stehen folgende Forschungsthemen:
- Co-Produktion und Austausch von Wissen zur nachhaltigen Entwicklung in Berggebieten
- Begleitforschung und Monitoring zum UNESCO Weltnaturerbe Jungfrau-Aletsch sowie zu zahlreichen Naturpärken in der Schweiz
- Forschung zu kollektiven Körperschaften (Commons) wie etwa traditionellen Bewässerungssystemen
- Biokulturelle Diversität
- Wertschöpfungsketten von agroforstwirtschaftlichen Produkten
- Design, Moderation und Auswertung von Multistakeholder-Prozessen für nachhaltige Entwicklung in Berggebieten
Neben der eigentlichen Forschungstätigkeit engagiert sich das CDE intensiv in Netzwerken in und um Berggebiete, etwa im Forum Landschaft, Alpen, Pärke (FoLAP) der Schweizerischen Akademie der Naturwissenschaften.
Sowohl die Mountain Research Initiative (MRI) wie auch das Redaktionsteam der wissenschaftlichen Zeitschrift Mountain Research and Development (MRD) haben ihren Sitz am CDE.
Der UNESCO Chair «Natur- und Kulturerbe zur nachhaltigen Entwicklung von Berggebieten» wird gemeinsam mit CETRAD, CDEs Partner in Kenia, geleitet.