Südamerika

Smallholder sorting “papalisa” (Ullucus tuberosus), an Andean tuber, Department of Cochabamba, Bolivia
Foto: Sarah-Lan Mathez-Stiefel


Südamerika ist ein Beispiel dafür, wie fragil Entwicklungserfolge sein können: Armut, Hunger und soziale Ungleichheit sowie die politische Polarisierung nehmen erneut stark zu. Parallel dazu erhöhen globale sozioökonomische Trends, zum Beispiel Landnutzungsänderungen – oft als Folge von Landgrabbing –, sowie der Klimawandel den Druck auf natürliche Lebensräume und damit indigene Gemeinschaften.

Die Region ist aber auch sehr reich an natürlichen Ressourcen und Biodiversitäts-Hotspots. Zudem weist sie eine beeindruckende kulturelle Vielfalt auf, die auf das indigene Erbe zurückgeht. Das ergibt einen fruchtbaren Boden für soziale und technische Innovationen, zivilgesellschaftliche Bewegungen und eigenständige Ansätze für eine nachhaltige Entwicklung.

Forschungsschwerpunkte

Die CDE-Forschung hat sich zunächst vorwiegend auf den andinen Raum konzentriert. Im Zuge der ungebremsten Ausbeutung von Ressourcen, die auch im Tiefland mit dem massiven Ausbau von Monokulturen und der Missachtung indigener Rechte einhergeht, wurde das Forschungsprogramm in andere Regionen des Kontinents ausgeweitet – vorab ins Amazonasbecken.

Mit Blick auf die regionalen Verflechtungen engagiert sich das CDE in Südamerika vor allem in Gouvernanzfragen in den folgenden Bereichen:

  • Agrarökologie und nachhaltige Ernährungssysteme
  • nachhaltige Wertschöpfungsketten
  • Arbeit und Genderfragen
  • Ökosysteme und Biodiversität
  • Umweltgerechtigkeit
  • Landrechte und Landnutzung

News

«Entwaldungsfreie Produkte sind der Markt der Zukunft»

Jimena Solar Alvarez

Um die Entwaldung zu bekämpfen, hat die EU die Europäische Entwaldungsverordnung (EUDR) eingeführt. CDE-Forscherin Jimena Solar Alvarez untersuchte die Herausforderungen und Chancen für peruanische Kleinbäuerinnen und Produzenten bei der Umsetzung der EUDR.

Auswirkungen des Soja-Fleisch-Komplexes in Santarém, Brasilien

Cargill’s loading port in Santarém, Brazil

Ein Forschungsteam der Federal Rural University of Rio de Janeiro und des CDE untersuchten in Santarém wie der Sojasektor lokale Ernährungssysteme auf den Kopf stellt. Und vor Ort den Zugang zu genügend gesunder Nahrung gefährdet. Das wirft Fragen der Gerechtigkeit auf.

Neues Projekt: Goldabbau in Peru und Handel mit Europa und der Schweiz

Das Projekt «Goldabbau in Peru und Handel mit Europa und der Schweiz: Ansatzpunkte für eine Transformation» zielt darauf ab, die heute sozial und ökologisch nicht nachhaltige Praxis des Goldabbaus in der Region von Madre de Dios konkret zu verbessern

Neues Projekt: Management-Innovationen von Naturschutzgebieten brauchen indigenes Wissen

Traditionelles Wissen lokaler und indigener Gemeinschaften sind zentral für das Management von Naturschutzgebieten. Darum brauchen diese entsprechende Mitsprache- und Mitbestimmungsrechte. Wie das funktionieren kann, zeigen Beispiele in Perus Amazonasregion. Dort untersuchen das CDE und die Wyss Academy, wie sich solche Modelle auswirken und welches Potenzial sie für Naturschutzgebiete anderswo haben.