Gouvernanzstrukturen und Landnutzungspolitik in der Provinz Salta
Zehn Jahre nach der Einführung eines neuen Forstgesetzes erforscht das Projekt INCLUDE die Gouvernanz-Strukturen, die für die Umsetzung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung geschaffen wurden. Wichtigstes Projektziel hier ist:
- die relevanten Netzwerke in Verwaltung, Politik, Privatwirtschaft, Hochschulen, NGOs und unter den Waldbewohnenden zu erfassen und
- zu ermitteln, welchen Einfluss die verschiedenen Interessengruppen in dem gemeinschaftlich angelegten Gouvernanzsystem auf die Umsetzung der Politik sowie die Steuerung der Waldbewirtschaftung und Landnutzungsänderung haben.
Nachhaltiges Landmanagement von kleinbäuerlichen Viehhaltern
Die Einführung gentechnisch veränderter Sojasorten in den 90er Jahren sowie die international hohen Preise für Lebensmittel wie Mais, Soja, Reis und Weizen haben in der Provinz Salta dazu geführt, dass die Agrarflächen erweitert wurden. Land in Randgebieten, das formell Grossgrundbesitzern gehört, die abwesend sind, gewann plötzlich an Wert. Die Folgen: Kleinbäuerliche Viehhalter («Criollos»), die seit langem in diesen Waldgebieten lebten, offiziell aber kein Land besitzen, wurden zunehmend verdrängt. Die Konflikte ums Land nahmen zu – ebenso wie die Degradation der Böden.
In diesem Kontext geht das Projekt den Fragen nach,
- welche landwirtschaftlichen Praktiken dazu beitragen können, Konflikte zwischen Criollos und andern Waldnutzern – zum Beispiel indigenen Gemeinschaften – zu verringern
- wie sich der Landbesitz auf die Einführung spezifischer Land-/Waldmanagementpraktiken auswirkt, die darauf abzielen, die Degradation von Land/Wald zu vermindern und Wirtschaftlichkeit zu steigern
- was die wesentlichsten Hindernisse sind, dass Kleinbauern Landtitel erwerben