Die Learning Watersheds führen anschaulich vor Augen, wie sich die Bodenerosion mit angepassten Massnahmen eindämmen und Böden sogar wieder aufwerten lassen. So etwa im Zentrum von Debre Yakob: Innerhalb von drei Jahren wurden hier tiefe Erosionsgräben und degradierte Hänge wieder rehabilitiert.
Diversifizierte Landwirtschaft – neue Perspektiven
Die Massnahmen haben sich auf Böden, Umwelt und Verfügbarkeit von Wasser positiv ausgewirkt. Der Bevölkerung, die grossmehrheitlich von der traditionellen Subsistenzlandwirtschaft lebt, hat diese Entwicklung neue Perspektiven eröffnet. «Wird das Wassereinzugsgebiet sachgemäss gemanagt, können die Bauern auf ihrem Land nicht nur die Erträge wieder steigern, sondern auch die landwirtschaftlichen Produkte diversifizieren», erläutert Isabelle Providoli.
(Inter-)nationale Anstrengungen – 7,7 Mio. Hektar Land rehabilitiert
Das Wissen, wie sich die Situation im äthiopischen Hochland verbessern lässt, hat seine Kreise gezogen. Hunderte von Studierenden, Wissenschaftler_innen und Leuten aus der Praxis wurden entsprechend aus- und weitergebildet.
Auch internationale Geber wie das Welternährungsprogramm der UNO, die Weltbank, die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit der Schweiz (DEZA), die norwegische Regierung und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) zeigten sich interessiert und haben umfangreich in das Management von äthiopischen Wassereinzugsgebieten investiert. Resultat: die boden- und wasserkonservierenden Massnahmen decken inzwischen rund 7,7 Mio. Hektar im äthiopischen Hochland ab. Das entspricht 23 Prozent der Fläche, die wiederhergestellt werden müssen.