SWEET Lantern: Living Labs – Schnittstellen für die Energiewende

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Die Ziele der schweizerischen Energiestrategie 2050 erreichen und die CO2-Emissionen reduzieren heisst: Wir müssen weniger und verantwortungsvoller konsumieren. Bekannt ist, dass dies Auswirkungen auf das tägliche Leben aller haben wird – aber wie genau?

Living Labs für eine dekarbonisierte Schweiz

Ziel des Projekts Lantern (Living labs interfaces for the energy transition) innerhalb des Förderprogramms SWEET des Bundesamts für Energie ist es, für und mit der Bevölkerung konkrete Energielösungen für eine dekarbonisierte Schweiz mitzugestalten. Um möglichst viele Menschen zu ermutigen, die nötigen Schritte für die Energiewende zu unternehmen, arbeiten die Wissenschaftler*innen des Projekt-Konsortiums mit sogenannten Living Labs zusammen.

Dabei handelt es sich um partizipative Plattformen, in denen Fachleute und Bürger*innen gemeinsam nach Lösungen suchen. Sie entwickeln Massnahmen für eine von Nutzer*innen getragene, ressourceneffiziente und suffiziente Schweiz, erproben, validieren und skalieren diese.  Kurz: SWEET Lantern ist eine umfangreiche Initiative der Wissenschaft und der Living Labs, um die Energiewende in Lebensstil und Arbeitsgewohnheiten der Schweizer Bevölkerung zu fördern.

Warum Laterne?

Die «Laterna magica», Deutsch Zauberlaterne, wurde im 17. Jahrhundert erfunden und ermöglichte es, mithilfe einer Lichtquelle ein Bild an die Wand zu projizieren. Sie ist somit der Vorläufer des Diaprojektors und Ursprung vieler weiterer Innovationen. Im Projekt SWEET Lantern sollen sich die Akteur*innen aus der Bevölkerung und Interessensgruppen selbst in die Zukunft projizieren und eine wünschenswerte Zukunft vorstellen. Das ist eine grundlegende Voraussetzung für den Erfolg der Energiewende.

Laterna magica. Foto: Morphart Creation / shutterstock


Im Projekt werden auch Widerstände gegen Veränderungen untersucht und bei der Entwicklung realer Massnahmen berücksichtigt, um Ängste Handlungshindernisse zu überwinden – so wie es bei der Laterna Magica und ihrer Entwicklung über die Jahrhunderte der Fall war.

Das Projekt ist inter- und transdisziplinär und wird von der HES-SO Wallis geleitet.

Beteiligung des CDE

Das CDE ist namentlich an den Arbeitspaketen «Energie in der Arbeit» und «Integrierte Wirkungsanalyse» beteiligt. Ersteres untersucht das Energiesparpotenzial neuer Arbeitsmodelle für Büroarbeitsplätze, d.h. neue Wege, wo, wie, wann und wie viel gearbeitet wird, mit besonderem Schwerpunkt auf einer effizienten und reduzierten Nutzung des Arbeitsraums und neuen Arbeitszeitmodellen. Dabei wird bewertet, wie sich verschiedene Arbeitsmodelle auf Energienutzung und Präferenzen von Arbeitnehmenden und Arbeitgebern auswirken – sowie Einflussfaktoren, Barrieren und Treiber für das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Arbeitnehmenden punkto Raum, Infrastruktur und Arbeitszeit identifiziert.

Die Beteiligten leiten daraus Empfehlungen und Leitlinien für vielversprechende, neue Arbeitsmodelle ab und untersuchen, wie sich solche auf bestehende und neue Arbeitsumgebungen ausweiten lassen.

Im Arbeitspaket «Integrierte Wirkungsanalyse» entwickeln die Forschenden kombinierte Wirkungsanalysen für technologische/energetische, wirtschaftliche und soziale Fragen unter Berücksichtigung von Wechselwirkungen und Dynamiken. Die Bewertungen aus allen Arbeitspaketen – darunter Mobilität, kohlenstoffarme Städte, erschwingliches und energieeffizientes Wohnen – fliessen in der Gesamt-Wirkungsmessung des Projekts zusammen.

Infobox
Weitere Informationen
Projekt-Website des Konsortiums
Dauer 2022 – 2030
Finanzierung

Bundesamt für Energie, Förderprogramms SWEET – Swiss Energy research for the Energy Transition

Konsortium

17 Schweizer Forschungsinstitutionen und Living Labs unter der Leitung der HES-SO Wallis

Partner (Auswahl)

European Network of Living Labs

energy-cluster

Mobility Lab der Schweizerischen Post

Smart City Hub

Siemens

Städte Sion, Winterthur, Luzern, Lugano, Genf

Verkehrshaus der Schweiz

Kontakt Dr. Stephanie Moser

Dr. Roger Bär