Im Forschungsprojekt «Sprachkompass Mobilität und Ernährung» werden zentrale Begriffe untersucht, die im Umgang mit unserer Mobilität und Ernährung in Gebrauch sind. Die Forscher gehen der Frage nach, wie Sprache unsere Wahrnehmung zu diesen Themen prägt und suffizientes Denken und Handeln anleitet – oder behindert. Ziel ist es, eine Auseinandersetzung mit Werten und Haltungen zu fördern, die ein nachhaltiges Konsumverhalten begünstigen.
Immer mehr, immer schneller?
In unserem heutigen Lebensstil kommt eine nicht-suffiziente Haltung zum Ausdruck, die schon als «Ethos der Unbescheidenheit» beschrieben wurde. Sprachliches Spiegelbild davonfür sind Begriffe wie Wachstumsmarkt, Schnäppchenjagd, Produktivitätssteigerung etc. Insbesondere die Werbesprache bedient eine umfassende Anspruchskultur. Neben der Werbung wirken auch Medien und Alltagssprache auf unsere Konsumorientierung ein.
Das Forschungsinteresse in diesem Projekt richtet sich insbesondere auf die Themenfelder
- Alltagsverkehr
- Touristisches Reisen
- Food Waste
- Fleischkonsum
Der «Sprachkompass Mobilität und Ernährung» basiert auf neuen sprachwissenschaftlichen Methoden der Diskurslinguistik. Sie versteht Sprache als Mittel, um in der Welt zu handeln und diese zu gestalten.
Publikation: "Grenzenlose Mobilität und fliessender Verkehr: Eine kritische Sprachreflexion" von Hugo Caviola und Andrea Sabine Sedlaczek in: GAIA 3/2020: