Klimaresistente integrierte Landwirtschaftssysteme in Kambodscha und Laos

Integrated farming system in Cambodia
Integriertes Landwirtschaftssystem in Kambodscha. Foto: Tim Sophea, Royal University of Agriculture (RUA)


Südostasien gehört zu den Regionen, die am stärksten von der Klimakrise betroffen sind. Die Trends zu intensiveren Regenfällen und damit verbundenen Überschwemmungen, grösseren Dürreperioden und einer Zunahme von Schädlingen sind alarmierend. Das führt zu Risiken für Nahrungsmittelsysteme, die Gesundheit von Menschen und Ökosystemen, Lebensgrundlagen und Infrastruktur. Die derzeitigen Entwicklungslinien im Agrarsektor Südostasiens sind jedoch nicht ausreichend an die aktuellen und künftigen Auswirkungen der Klimaerwärmung angepasst.

Das zu ändern und die landwirtschaftlichen Systeme klimaresistenter zu machen, ist daher vordringlich. Integrierte Landwirtschaftssysteme (integrated farming systems), bei denen mehrere Kulturpflanzen sowie weitere Betriebszweige – beispielsweise Nutztiere, Imkerei, Aquakultur – auf einem Hof kombiniert werden, bieten dafür eine Chance. Sie bauen auf ökologischen Prinzipien und Dynamiken auf, um die Produktivität, Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit von Landwirtschafts- und Ernährungssystemen in einer ganzheitlichen, systemischen und kontextspezifischen Perspektive zu verbessern (whole farm management).

Neue Ansätze für kleinbäuerliche Landwirtschaft in Laos und Kambodscha

Das Projekt zielt darauf ab, die Entwicklung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft in Laos und Kambodscha durch neuartige Ansätze in drei Bereichen zu optimieren: den Produktionssystemen, der Skalierung über die Ebene der landwirtschaftlichen Betriebe hinaus sowie in Bildung und Capacity Building.

Es verknüpft Forschung, Bildung und Praxis, um kontextspezifisches Wissen über klimaresistente integrierte Landwirtschaftssysteme zu erarbeiten. Die so gewonnenen empirischen, wissenschaftlichen Erkenntnisse werden in die universitären Lehrpläne und darüber hinaus integriert, um ein breites Spektrum von Akteur*innen zu sensibilisieren und die Skalierung dieser Landwirtschaftssysteme zu fördern.

landscape in Cambodia
Photo: Tim Sophea, Royal University of Agriculture (RUA)

Forschungsziele

Die wichtigsten Ziele des Projekts sind:

  1. In Kambodscha und Laos werden Modelle für klimaresistente integrierte Landwirtschaftssysteme für verschiedene agrarökologische Zonen und unterschiedliche Klimaszenarien entwickelt, getestet und evaluiert. Die dem Ansatz der integrierten Landwirtschaftssysteme innewohnende "Systembetrachtung" geht über die blosse Einführung neuer Technologien hinaus. Vielmehr fördert sie die nachhaltige Entwicklung ganzer Betriebe, um das Wohlergehen und die Widerstandsfähigkeit von bäuerlichen Gemeinschaften zu steigern.
  2. Um punkto integrierter Landwirtschaftssysteme Skaleneffekte auf Provinz- und nationaler Ebene zu erzielen, werden mögliche Strategien und Aktionspläne entwickelt – gemeinsam mit den Akteuren im Landwirtschaftssektor, einschliesslich der Beratungsdienste, politischen Entscheidungsträger*innen und Planer*innen.

  3. Das erarbeitete praxisbezogene Wissen zu klimaresistenten integrierten Landwirtschaftssystemen sowie die nötigen Kompetenzen werden in die Lehrpläne von laotischen und kambodschanischen Hochschulen integriert, ebenso in Weiterbildungskurse für Beratung, Planer*innen und Entscheidungsträger*innen. Die Lehrpläne richten sich nach den Ansätzen der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).

Länderübergreifende Zusammenarbeit

Das Projekt vereint Fachwissen aus Forschung, Bildung und Praxis in Kambodscha, Laos und der Schweiz. Der regelmässige Austausch und das Lernen unter den Projektpartnern und den Akteur*innen in Kambodscha und Laos ist eine wichtige Säule des Projekts: Sie fördert die (Weiter-)Entwicklung der integrierten Landwirtschaftssysteme und trägt dazu bei, in ähnlichen agrarökologischen Zonen Synergien und Innovationen zu identifizieren und zu stärken. Die kambodschanischen und laotischen Partnerinstitutionen sind Mitglieder des am CDE angesiedelten WOCAT-Netzwerks.