Visionen für wirtschaftliche Entwicklung, globale Vernetzung oder «grüne Energie» führen zu einem anhaltenden Boom von Mega-Infrastrukturprojekten (MIP) – wie Verkehrsrouten, Sonderwirtschaftszonen, Erdöl- und Erdgasförderprojekten oder Wasserkraftwerke. Der bekannteste unter zahlreichen solcher Wirtschaftskorridore über nationale Grenzen hinweg ist Chinas Belt and Road Initiative (BRI).
Die Landschaften, in denen die MIP entstehen, sind Hotspots der nachhaltigen Entwicklung, wobei sich lokale Gemeinschaften in der Nähe von MIPs zwischen Hoffnungen und Erwartungen einerseits, Druck und Risiken andererseits bewegen.
Mit dem Programm «Engaging with the giant – Community-based initiatives and sustainable development around mega-infrastructure projects» unterstützt das CDE Lernprozesse und die Co-Kreation von gemeinschaftsbasierten Innovationen, um Planung und Betrieb von MIPs mit den verschiedenen Perspektiven lokaler Gemeinschaften und der Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen.
Dieses CDE-Programm bringt unterschiedliche Akteure zusammen und unterstützt die Entwicklung von Aktionsforschung (action research) sowie Umsetzungsprojekte in verschiedenen Regionen der Welt. Dabei werden Lernprozesse angestossen, das Engagement auf politischer Ebene gefördert und gemeinsam mit den Involvierten praktische Lösungen erarbeitet. Letztere sollen es den lokalen Gemeinschaften ermöglichen, die Potenziale von MIPs mittel- bis langfristig auf nachhaltige Weise auszuschöpfen.
Konzept und Ziele
Das CDE und seine Partner werden mehrere Aktionsforschungs- und Umsetzungsprojekte durchführen. Das Programm und die Projekte beruhen auf einer sehr engen Zusammenarbeit mit etablierten und neuen Partnern auf der ganzen Welt. Das Programm ist in vier Module gegliedert, die miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig verstärken.
A) Programmentwicklung
Bei der Programmentwicklung erarbeiten das CDE und seine Partner einen gemeinsamen Ansatz und Strategien. Jedes beteiligte Land und jedes Projekt weist darüber hinaus kontextspezifischen Elemente auf, welche die Besonderheit des jeweiligen MIP und des Umfelds berücksichtigen.
B) Lernmodul
Veränderungen werden als kontinuierlicher Lernprozess verstanden. Das Programm strebt ein vielfältiges Lernen aus bestehenden gemeinschaftsbasierten Initiativen zu MIPs an, einschliesslich «Good Practices» und Erfahrungsaustausch. Gleichzeitig legt das Modul auch einen Schwerpunkt auf das Lernen von «Change Agents», beispielsweise von Vorreiterinnen aus lokalen Gemeinschaften, politischen Entscheidungsträgern, Entwicklungsexpertinnen, dem Privatsektor, der Wissenschaft, usw. Zudem engagiert sich das Programm an Projekten und in Kursen von und mit Studierenden verschiedener Disziplinen – mit dem Ziel, wissenschaftliche Erkenntnisse und Forschungspartnerschaften zu generieren.