EUDR: Interessen der afrikanischen Kleinbauern in der politischen Debatte in der Schweiz stärken

Coffee beans are dried, Ghana
Kaffeebohnen werden getrocknet, Ghana. Foto: Astrid Zabel


Die Schweiz steht vor der Aufgabe, die neue EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) in ihre Rechtsordnung zu integrieren. Die EU-Verordnung verfolgt die Strategie, den Marktzugang von Rohstoffen zu unterbinden, die Entwaldung beinhalten. Obwohl die Ziele der EUDR grundsätzlich zu begrüssen sind, ist es problematisch, dass mögliche Auswirkungen der EUDR auf das sozioökonomische Gefüge in den Produzentenländern vernachlässigt werden. Es wird auch befürchtet, dass die Verordnung wegen der hohen Compliance-Kosten und des Risikos verschärfter Landkonflikte negative Auswirkungen auf Kleinproduzent*innen haben wird, die bestimmte Rohstoffe, darunter Kakao, produzieren.

Eine Chance für die Schweizer Politik

Dies eröffnet der Schweizer Politik die Möglichkeit, eine Lösung zu finden, die mit der EUDR vereinbar ist, aber auch den Kleinbäuerinnen und -bauern in den Produzentenländern hilft, Probleme zu überwinden, die wahrscheinlich entstehen, wenn sich ihr Zugang zum europäischen Markt verengt.

Gleichzeitig kann die Schweiz eine ausgewogene Politik anstreben, die sowohl die Interessen der Schweizer KMU als auch der Kleinbäuerinnen und -bauern in den Rohstoff produzierenden Ländern berücksichtigt.

Projektziele

Übergeordnetes Ziel dieses Projekts ist es, Mechanismen zu identifizieren, die die Schweizer Politik nutzen könnte, um eine für Kleinbäuerinnen und -bauern freundlichere Version der EUDR zu entwickeln und umzusetzen. Das Projekt hat vier spezifische Ziele:

  1. Analyse der bestehenden Mechanismen
  2. Dokumentation von Meinungen, Ideen und Vorschlägen einer Stichprobe von Kleinbauernvertretern in Ghana und Côte d'Ivoire
  3. Erleichterung der Interessenvertretung von Kleinbauern und -bäuerinnen in der Schweizer Politik zur Umsetzung der EUDR
  4. Unterstützung afrikanischer Studierender, damit sie zu Akteuren des Wandels für nachhaltige Entwicklung werden.

Das Projekt bietet die Gelegenheit aufzuzeigen, wie sich die Integration der EUDR in die Schweizer Gesetzgebung aus Sicht der Kleinproduzent*innen am besten umsetzen lässt. Statt nur über sie zu sprechen, kann dieses Projekt durch Gespräche mit kleinbäuerlichen Vertreter*innen und politischen Entscheidungsträger*innen in Afrika neue Erkenntnisse und Glaubwürdigkeit schaffen.

Infobox
Dauer 1 May 2024 – 30 April 2025
Finanzierung

Leading House Africa

Partner

African Forest Forum 

Kontakt Dr. Astrid Zabel