Der Verbrauch natürlicher Ressourcen steigt, was ökologische und soziale Probleme nach sich zieht. Das macht eine Transformation der Gesellschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit nötig – insbesondere einen Wandel der ressourcenintensiven Lebensstile im globalen Norden in Richtung Suffizienz. Der Bildung kommt dabei eine wichtige Rolle zu.
Zusammenhang zwischen suffizientem Lebensstil und gutem Leben
Ziel des Forschungsprojekts ist es, über geeignete Bildungsarbeit einen Wertewandel hin zu einem suffizienten Lebensstil zu fördern. Dies sowohl auf konzeptioneller Ebene (Erarbeitung eines didaktischen Konzepts mit Umsetzungsmethoden) als auch auf praktischer (Durchführung ausgewählter Unterrichtseinheiten). Dreh- und Angelpunkt bildet dabei der Zusammenhang zwischen einem suffizienten Lebensstil und einem guten Leben. Dieser soll sicht- und erfahrbar gemacht, reflektiert und zur Diskussion gestellt werden.
Junge Erwachsene sensibilisieren
Konkret geht es um die Frage, wie sich junge Erwachsene dafür sensibilisieren lassen,
- dass der Konsum von Gütern und Dienstleistungen für ein gutes Leben weniger zentral sein kann als vielfach angenommen wird,
- dass das Streben nach Zeit-, Raum- und Beziehungswohlstand – also nach Zuständen des Seins anstelle des Habens – sowie nach Resonanz, die Lebenszufriedenheit weit mehr begünstigen kann.
Dabei geht es keinesfalls darum, Werte zu indoktrinieren. Vielmehr sollen diese zur Reflexion gestellt werden und den jungen Erwachsenen Erfahrungen ermöglichen. Ziel ist es auch, sie zu befähigen, selbstständig über ihr gutes Leben nachzudenken und dieses auch im Bewusstsein um die Auswirkungen des eigenen Lebens auf das anderer – aktuell und zukünftig existierender – Lebewesen zu realisieren.
Das Projekt nutzt ein qualitatives Forschungsdesign. Als Grundlage für ein Lehrmittel für die Sekundarstufe II, eine Weiterbildung für Lehrpersonen dieser Stufe sowie weiterer Publikationen wird ein didaktisches Konzept mit Umsetzungsmethoden erarbeitet. Dieses wird durch Expert_innen validiert.