Lärm in der Schweiz
Lärm stellt in der Schweiz ein bedeutendes Umweltproblem dar. Freiwillige Verhaltensänderungen bei LärmverursacherInnen sind eine vielversprechende Möglichkeit, bisherige Lärmbekämpfungsmassnahmen zu ergänzen. Mit Fokus auf Strassen- und Maschinenlärm war das Ziel des Forschungsprojekts „Bewusstsein und Handeln in der Lärmbekämpfung“, Erkenntnisse zu gewinnen, wie die VerursacherInnen von Umweltlärm in die Lärmbekämpfung mit einbezogen werden können, indem freiwillige Verhaltensänderungen angestossen werden.
Methoden
Basierend auf einem theoretischen Modell der Veränderung individuellen Handelns wurden mittels qualitativer Interviews und quantitativer Befragungen bei LärmverursacherInnen mögliche Fördernisse und Hemmnisse bei der Veränderung lärmrelevanten Handelns identifiziert. In Literaturrecherchen und Expertenworkshops wurden darauf aufbauend mögliche lärmvermindernde Interventionsmassnahmen erarbeitet. Einer dieser Vorschläge – ein Programm zur Förderung eines leisen Fahrstils im Sinne von Eco-Drive – wurde in einem Feldexperiment evaluiert.
Resultate
Basierend auf diesen Arbeiten empfehlen wir zwei Wege der Förderung leisen Handelns, welche idealerweise miteinander ergänzt werden: (1) Sensibilisierungskampagnen schaffen eine grundsätzliche Offenheit und Bereitschaft zu leiserem Handeln, wenn sie ein Gefühl der persönlichen Verpflichtung wecken können, indem sie biozentrische Wertvorstellungen, Problembewusstsein, Verantwortungsübernahme und soziale Normen ansprechen. Eine solch generelle Bereitschaft führt jedoch nicht unmittelbar zu tieferen Lärmemissionen. (2) Mit der gezielten Förderung spezifischer Handlungsweisen, wie beispielsweise dem Kauf elektrisch betriebener Laubbläser, leiser Reifen oder der Veränderung des Fahrstils können Lärmreduktionen erzielt werden, wichtig ist hier eine genaue Analyse der Zielgruppen und entsprechenden Einflussfaktoren. Konkrete Beispiele hierzu wurden in diesem Projekt erarbeitet.
Förderung
Ein Projekt mit Unterstützung des Bundesamtes für Umwelt (BAFU), Abteilung Lärm und NIS, sowie des Bundeslandes Rheinland-Pfalz
Projektdauer: 2010–2014